Motor, Getriebe, Rahmen sowie sämtliche Blech- und Anbauteile haben eine gute Substanz, so dass wir uns für einen umfangreiche Überarbeitung und Wideraufbau zum damaligen Auslieferungszustand entschieden haben.


Mittlerweile haben wir den Lightweight bis auf Motor und Getriebe zerlegt und doch einiges gefunden, was uns mehr Zeit und Arbeit kostet als zunächst angenommen.
Am schlimmsten wiegen hierbei Durchrostungen am Rahmen im Bereich der Hecktraverse und unter dem linken Anschlagdämpfer der Hinterachse. Die angebliche Mike Sanders Pflege des Vorbesitzers ist an diesen Stellen, auch durch ein fast ein Meter langes Mäusenest im Rahmen, erheblich zu kurz gekommen. Das mit Mike Sanders konservierte Nest, der nun obdachlosen Maus, aber schließlich durch ein 3 cm großes Loch im Rahmen zu bekommen, entpuppte sich als ziemliche Sisyphusarbeit.


Um einen besseren Überblick über den Gesamtzustand des Rahmen zu bekommen, wird dieser die nächsten Tage zunächst chemisch entlackt und entrostet. Kommt nichts mehr Grobes hinzu, wird er dann als erstes im Tauchbad innen und außen beschichtet. Die Hecktraverse wird anschließend komplett gegen ein Ersatzteil aus dem Zubehör ersetzt und das Blech unter dem Anschlag neu eingeschweißt. Nach einer Koservierung des nackten Rahmens mit Mike Sanders innen und Brantho Korrux 3 in 1 außen, steht dem Aufbau auf einer soliden Basis nichts mehr im Weg.


Um aber eine erste Bestandsaufnahme abzuschließen, müssen auch noch die restlichen Lightweight Teile angesprochen werden.
Was bei der Demontage immer wieder aufgefallen ist, war die fehlende Liebe zum Detail der Vorbesitzer. Die Schrauben gingen zwar fast alle gut auf aber ich hab noch nie so viele verschiedene Schrauben zur Befestigung von gleichen Komponenten gefunden. Es sah immer wieder aus, als hätte sich jemand aus einer Kiste gesammelter Schrauben bedient. Teilweise sind die Blechteile an nicht direkt einsehbaren Stellen arg geschunden und sehen aus, als hätte jemand den Dosenöffner angesetzt. Hier gibt es auch noch viel Arbeit, echt schade.


Der Kabelbaum des Lightweights war ziemlich komplett aber mit Schmarotzerklemmen (auch noch im falschen Querschnitt) sehr verbastelt. Angesichts von gleichzeitig fehlenden Sicherungen ein Wunder, dass in Deutschland nicht mehr Autos abbrennen. Rund 20 Meter Kabel waren übrig, die nicht zum Auto und seiner eigentlichen Funktion gehören.


In den Türen waren Schlösser eingebaut, an denen die Aufnahmen der Schließzylinder einfach abgeflext wurden, um sich die Schlösser nach außen zu sparen.

Die Blattfedern bestehen aus einer bunten Mischung von Serienteilen und sollten mit den Dämpfern ersetzt werden.


Die Ladefläche und die große Sitzbank sind stellenweise ziemlich durchlöchert und mit Nieten versehen. Alle Blechteile in Summe haben dafür aber kaum Korrosion, was schön ist.


Die Vorderachse ist mit Freilaufnaben versehen und der originale Zenit Vergaser wurde durch einen Weber ersetzt. Der Ölkühler fehlt samt Abgängen und Leitungen komplett, dafür liegen an der unteren Spritzwand abgeschnittene Hydraulik Leitungen. Großes Fragezeichen an dieser Stelle. Die Leitung zwischen Kupplungsgeber- und Nehmerzylinder besteht aus zwei starren und einer flexiblen Verbindung, die quer durch den Motorraum im Kreis geführt war. Ein weiteres großes Fragezeichen.


Motor, Getriebe und Achsen schwitzen an den Dichtungen und Simmeringen. Die Manschetten der Antriebswellen sind zerrissen.


Türen, Plane und Spriegel sind komplett neu.


Alles in allem sehr viel Arbeit, alles machbar und bis jetzt schon viel dazu gelernt.

 
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